Erlkönig: Was das für ein Auto ist – und warum die „komische“ Lackierung
Ein Erlkönig ist ein getarnter Prototyp: Vorserienfahrzeuge, die auf öffentlichen Straßen getestet werden, ohne ihr finales Design preiszugeben. Die „komische“ Schwarz-Weiß-Tarnfolie verwirrt Kamera und menschliches Auge – Konturen, Fugen und Proportionen sind schwerer zu erkennen.
Erlkönig: Bedeutung, Ursprung und Alltag auf der Straße
Im deutschen Autojargon steht Erlkönig für ein Erprobungsfahrzeug, das vor der Markteinführung unter realen Bedingungen getestet wird. Hersteller sammeln dabei Daten zu Haltbarkeit, Thermomanagement, Assistenzsystemen und Akustik, oft bei extremen Temperaturen und auf ganz normalen Landstraßen. Weil Form und Innovationen bis zur Premiere geheim bleiben sollen, fahren die Autos mit provisorischen Verkleidungen, falschen Leuchtenblenden oder dicken Sensorabdeckungen.
Der Name kam in den 1950er-Jahren in die Szene und spielt augenzwinkernd auf Goethes Ballade an – seitdem gilt „Erlkönig“ als Synonym für getarnte Prototypen im Straßenbild. Eine moderne, anschauliche Einführung in Geschichte und Camouflage liefert BMWs Hintergrundartikel, der das Prinzip samt Dazzle-Optik kompakt erklärt Erlkönig: Meister der Tarnung.
Im Alltag unterscheidet sich ein Erlkönig von der späteren Serie oft deutlich: grobe 3D-Druck-Anbauteile, Blindteile im Cockpit, zusätzliche Messtechnik im Innenraum und ein verschlüsseltes Fahrzeugnetzwerk gehören zur Routine. Für Passanten sind die Fahrzeuge legal unterwegs, die Kennzeichnung und Zulassung erfolgen wie bei jedem anderen Auto – nur die Hüllen sind eben speziell.
Warum die „komische“ Lackierung? Optische Tarnung mit System
Die auffällige Schwarz-Weiß-Folie wirkt paradox: Je krasser das Muster, desto schlechter lassen sich Details erkennen. Diese sogenannte Dazzle-Optik bricht Kanten, überzeichnet Flächen und lässt Radien „springen“ – Kameras haben Mühe, klare Kanten zu finden, und Betrachter verschätzen sich bei Proportionen. Neben Folien kommen Schaum- und Kunststoffteile, falsche Stoßfänger, Spiegeldummies und Paneele zum Einsatz, um Aerodynamik-Features oder Lichtsignaturen zu kaschieren.
Auch die Photogrammetrie wird so ausgetrickst: Wer aus Spyshots CAD-Modelle ableiten will, bekommt dank verwirrender Muster, wechselnder Folienstärken und bewusst gesetzter Schattenkanten unbrauchbare Daten. Wie die einzelnen Ebenen der Tarnung zusammenspielen, zeigt ein Technikblick von auto motor und sport mit Beispielen aus der Erprobung Mehr darüber im verlinkten Hintergrund: Erlkönig-Tarnung: So werden Prototypen verschleiert.
Technik & Praxis der Tarnung: Von Dazzle bis Dummy-Leuchten
Hersteller kombinieren mehrere Ebenen: Kontrastfolien in Wirbel-, Pixel- oder Geometrie-Mustern, zusätzliche „Aufdopplungen“ aus Schaum, hitzefeste Textilhüllen im Frontbereich und modulare Paneele, die sich für Werkstattchecks schnell abnehmen lassen. Selbst Leuchtgrafiken bleiben geheim: Dummy-Leuchten verbergen spätere Tagfahrlicht-Signaturen, während echte Funktion über provisorische Legalisierung sichergestellt ist. Eine verständliche, bebilderte Übersicht liefert BMWs Dossier mit Praxisbeispielen und Historie “Erlkönig” prototype cars and the art of deception
In der Praxis gibt es Phasen: frühe Mules mit fremder Karosserie über bereits seriennah verkleidete Karossen bis hin zu minimal getarnten Null-Serienfahrzeugen kurz vor der Premiere. Parallel laufen Messfahrten auf Teststrecken und hochfrequent auf öffentlichen Straßen, damit Klima, Topografie und Verkehrsrealität breit abgebildet sind. Tipp: Elektroauto mieten (Tesla-Übersicht)
Mehr Lesestoff aus der Redaktion: DRIVAR Automagazin
Zahlen, Daten, Fakten
| Kennzahl | Wert |
|---|---|
| Zweck der Tarnung | Designlinien, Proportionen und Details verschleiern |
| Typische Optik | Hochkontrastige Dazzle-Muster (Schwarz/Weiß) |
| Tarn-Ebenen | Folie + Aufdopplungen + Dummy-Leuchten + Paneele |
| Testphasen | Mule → Vorserie → Nullserie (abnehmende Tarnung) |
| Einsatzorte | Öffentliche Straßen, Prüfgelände, Klimaextreme |
| Rechtsstatus | Voll zugelassen/abgesichert; Straßennutzung legal |
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FAQ zu „Erlkönig Auto Tarnung“
Kurz erklärtAlles Wichtige zu Begriff, Tarnmustern und Alltagseinsatz – kompakt beantwortet.
Ein getarnter Prototyp eines kommenden Modells. Er wird auf öffentlichen Straßen getestet, um Standfestigkeit, Software und Komfort unter Realbedingungen zu prüfen – ohne das finale Design zu verraten.
Die Dazzle-Muster verzerren Konturen und Proportionen. Fotos zeigen dann zwar „ein Auto“, aber nicht die entscheidenden Linien, Fugen oder Lichtsignaturen – genau das soll geheim bleiben.
Ja. Die Fahrzeuge sind regulär zugelassen und abgesichert. Tarnteile dürfen Funktion und Sicherheit nicht beeinträchtigen; Beleuchtung und Sensorik sind für den Straßenverkehr freigegeben oder entsprechend provisorisch legalisiert.
Üblich sind Phasen vom groben Mule über stark verkleidete Vorserienfahrzeuge bis zur nur noch partiellen Tarnung kurz vor der Premiere – je seriennäher, desto weniger Tarnung.
Den Prototyp selbst nicht – aber du kannst heute sehr ähnliche Serienmodelle mieten und so Technik, Sitzposition und Fahrgefühl erleben.
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